Ich hatte neulich ein Coaching, das hat mich gedanklich noch länger beschäftigt hat. Es ging um eine Klientin, die zu mir zum Wingwave-Coaching (mehr zum Wingwave-Coaching unter www.wingwave.com) kam, da sie in Bezug auf ihre Selbstständigkeit irgendwie nicht weiterkam. Sie war nicht so erfolgreich, wie sie es wollte. Etwas hinderte sie. Im Laufe des Coachingprozesses wurde deutlich, dass die Geschichte ihrer Vorfahren damit zu tun hatte. Glaubenssätze wie „Du musst bescheiden sein!“ oder „Schuster bleib bei Deinem Leisten!“ hinderten sie daran groß zu werden. Sie hatte das Gefühl, dass eine unsichtbare Hand sie runterdrückte.
Frauenbewegung- und ihre Folgen
Mir wurde anhand dieses Erlebnisses nochmal deutlich vor Augen geführt, dass wir alle mehr oder weniger die jahrhundertelange Unterdrückung der Frauen in uns tragen. Den Schmerz, die Demütigungen, die Ohnmacht. Davon dürfen und müssen wir uns befreien! Dazu hat die Frauenbewegung in den sechziger Jahren auch schon viel beigetragen. Aber wie es oft ist mit einer Gegenbewegung, das Pendel ist zu sehr in eine Richtung ausgeschlagen. Lange Zeit haben Frauen versucht, in der Berufswelt so wie Männer zu sein und ihre weibliche Seite zu verstecken. Ihren sogenannten Mann zu stehen. Der Begriff, der mir dazu als erstes einfällt ist „tough“. Wir Frauen sollen tough sein. Nur dann werden wir ernst genommen. Nur dann können wir mit den anderen mithalten. Vor allem dürfen wir keine Gefühle zeigen, denn Gefühle werden mit Schwäche gleichgesetzt.
Unsere weibliche Seite – ein großes Geschenk
Ich bin aber davon überzeugt, dass wir unsere weibliche Seite als großes Geschenk verstehen dürfen. Wir müssen und dürfen sie nicht länger verbergen. Denn gerade diese weibliche Seite in uns verleiht uns große Kraft. Wir dürfen unser Herz sprechen lassen, unserer Intuition folgen, unsere Gefühle zulassen. Wir brauchen uns nicht wie Männer zu benehmen, um stark und mächtig zu sein. Im Gegenteil. Wir dürfen stolz sein auf unsere weiblichen Qualitäten! Wir dürfen uns so annehmen wie wir sind. Wir müssen nicht länger eine Rolle spielen, der wir nicht gerecht werden, und die auch gar nicht zu uns passt. Wir brauchen uns nicht zu verstellen.
Frauen sind stark in ihrer Weichheit
Und es sind mittlerweile viele Frauen, die so denken. So viele Frauen spüren, dass sie so nicht weitermachen wollen. Sie wollen nicht mehr tough sein, sondern stark in ihrer Weichheit. Sie haben genug davon, in einer Gesellschaft zu leben, bei der es darum geht andere auszustechen. In der großes Konkurrenzdenken vorherrscht. Nach dem Prinzip: Survival of the fittest!
Natürlich nicht nur aber gerade dann, wenn eine Frau Mutter wird, dann kommt sie (wieder) unmittelbar mit ihrer weiblichen Seite in Kontakt. Unsere Kinder kitzeln quasi unsere intuitive Seite hervor. Wir spüren oft aus dem Bauch heraus, was gerade richtig ist für unser Kind. Ich erlebe oft, dass Mütter, die vorher als toughe Business-Frauen gearbeitet haben, sich dieser manchmal etwas verloren gegangenen Seite in ihnen zögernd und auch unsicher nähern. Gleichzeitig spüren sie dadurch umso deutlicher, dass sie sich durch ihr Muttersein verändert haben. Andere Werte werden z.B. wichtig, und das spiegelt sich dann auch in der beruflichen Orientierungsphase nach der Elternzeit wider.
Sehnsucht nach Erfüllung und Gemeinschaft
Immer wieder erlebe ich in meinen Coaching-Sessions, dass meine Klientinnen etwas Sinnvolles machen möchten. Sie können sich nicht vorstellen, wieder in ihren vorherigen Beruf zurückzukehren, da dieser nichts mehr mit ihren vorherigen Werten zu tun hat. Sie sehnen sich nach einer Tätigkeit, die sie erfüllt, und die der Gesellschaft nützt.
Sie sehnen sich außerdem nach Gemeinschaft und Kooperation. Netzwerke wie die Mompreneurs zeigen das deutlich. Hier erfahren Mütter, die sich selbstständig machen wollen bzw. es schon sind eine vielfältige Unterstützung und einen großen Zusammenhalt. Auch wenn sie scheinbar Konkurrentinnen sind. Denn hier ist klar, dass jede Frau ihre ganz eigenen Qualitäten hat und dadurch die passenden Kunden anzieht. Jede verfolgt ihr Ziel und unterstützt dabei die anderen.
Gegenseitig den Rücken stärken
Das ist auch das Prinzip der Erfolgsteams, die ich speziell für die Zielgruppe Mütter ins Leben gerufen habe. Maximal 6 Mütter – gerne auch mit Babys – treffen sich in regelmäßigen Abständen und verfolgen ihr eigenes Ziel und unterstützen dabei die anderen. Neulich sagte eine Teilnehmerin, dass es so wunderbar sei, wenn alle im Raum ihr bei ihrer Fragestellung helfen und dass sie dabei eine solche Rückenstärkung spürt, dass es schon magisch sei, wie viel Energie ihr das gebe.
Ich denke, genau das ist unsere Aufgabe. Uns gegenseitig den Rücken zu stärken. Nicht uns gegenseitig auszustechen oder schlecht zu machen.
Meine Klientin hat am Ende der Wingwave-Sitzung gespürt, wie ihr ihre weiblichen Ahnen den Rücken stärken. Sie spürte auf einmal die Kraft, die von ihnen ausging und sie förmlich trugen. Ja, sie darf erfolgreich sein! Mit der weiblichen Kraft in ihr, unterstützt von ihren Vorfahren!
Lächelnd und mit Tränen in den Augen sagte sie mir, dass sie nun auch diese Stärke an ihre Kinder weitergeben kann.